In diesem Blog erzähle ich euch, wie eine Leistungsdiagnostik in der Tricademy abläuft. Ich muss vorausschicken, dass ich hier nicht über Zahlen spreche werde. Auch nicht darüber, wie irgendein Stoffwechselprofil von mir aussieht. Einerseits sind Daten bei jeder Person anders und wenn sie gleich wären, hätten sie die gleichen Leistungsschwellen, wären die metabolischen Profile trotzdem unterschiedlich. Andererseits mag ich es nicht zu sehen, was für Einheiten jeder da draußen abreisst, also möchte ich auch nichts dazu beitragen. Ich konsumiere auch keine Einheiten, die andere machen. Aber wenn ihr mich persönlich fragt und es euch interessiert, was wir trainieren, dann erzähle ich es euch gerne. Aber darum geht es heute in meinem Blogbeitrag nicht. Zurück zur Diagnostik bzw. zum zweiten Punkt "Stoffwechselprofile". Ich weiß ungefähr, worum es geht, aber mein Wissen darüber ist gefährliches Halbwissen. Mein Trainer Fabian K. kann dazu viel fundierter Auskunft geben. Ich kann eine Labordiagnostik nur empfehlen, er klärt euch über alle Fragen auf.
Wie läuft so ein Diagnostiktag ab?
Am Tag der Diagnostik esse ich das gleiche Frühstück wie immer, als ob ich ein härteres Training vor mir hätte. Ich versuche, wie vor dem Wettkampf 2-3 Stunden vorher zu essen, damit ich gut verdaut habe und auf der Toilette war.
Ruhemessung
Bei dieser Diagnostik starteten wir mit der Ruhemessung, was nicht jedes Mal so war. Damit lässt sich feststellen, wie viel man am Tag zu sich nehmen soll und wie genau die Zusammensetzung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen ist. Dazu setzt man sich die Maske, in der auch die Diagnostik durgeführt wird, für 10 Minuten auf und setzt sich dann ruhig auf einen Stuhl. Die Aufzeichnung erfolgt durch Ein- und Ausatmen durch eben diese Maske. Das funktioniert auf dem Fahrrad genauso wie beim Laufen. Deshalb bleibt die Maske während des gesamten Tests auf. Auf diese Weise erhalte ich einen Einblick, was ich grundsätzlich über einen Tag verbrenne und was ich zu mir nehmen sollte ohne jegliches Training.
Radfahren
Dann setze ich mich aufs Rad und beginne mit der Leistungsdiagnostik. Ich fange ganz locker an und steigere mich alle 3 Minuten um 30 Watt. Bis Fabian sagt, dass es jetzt gut ist, damit er alle Daten für die Auswertung hat. Es ist aber kein Test, bei dem ich mich so auspowere, so dass ich danach drei Tage meine Beine nicht mehr spüre. Mir persönlich fällt es nicht schwer, durch die Maske zu atmen. Ich kann gut vergessen, dass ich etwas vor der Nase und vor dem Mund habe. An den Testtagen habe ich jedoch immer das Gefühl, mein Puls sei etwas höher und ich hätte doch bei der Leistung eher einen ruhigeren Puls. Ich bin so ein Perfektionist in diesen Momenten, dass es besser wäre, wenn man es einfach locker angehen würde. Ich werde es mal probieren und schauen wie es sich entwickelt, denn es kommt bestimmt wieder eine Leistungsdiagnostik.
Laufen
Beim Laufen ist es wieder dasselbe, ich beginne mit 6km/h, damit Daten vom Gehen bis zum Laufen gesammelt werden können. Die zweite Stufe ist 8km/h und von da an geht es auch jeweils 3 Minuten und eine Steigerung von 1,5 km/h pro Stufe. Beim Laufen sollte ich versuchen, die volle Belastung zu erreichen. Sobald ich nicht mehr konnte, sollte ich mich an der Kante abstützen und dort stehen bleiben. Da dies mit meinem relativ frisch operierten Handgelenk nicht möglich ist, konnte ich einfach abwinken, als nichts mehr ging bzw. bevor ich vom Laufband zu fallen drohte. Vor dem Test hatte ich Respekt, da ich nicht wusste, wie meine Laufform nach 2 Monaten ohne Lauftraining ist. Aber ich war überrascht, wie gut ich mich fühlte. Natürlich fehlt mir noch die Wettkampfhärte, aber ich weiss, dass das bald kommen wird und wir daran arbeiten werden. Denn ich sage mir immer, was ein Körper in meinem Alter trainiert hat, das kann er auch noch nach 2 Monaten. Mal sehen, ob ich mit 80 immer noch so denke😉. Oder versuche ich allenfalls die Werte von heute sogar noch zu toppen? Tja, der Einzige, der das vielleicht kann, ist Kristian Blummenfelt ich glaube der geht auch noch mit 80 Jahren ins Lab und probiert ein Rekord aufzustellen. HAHA
Zusammenfassung
Nach dem Duschen geht Fabian mit mir die Daten durch und erklärt mir alle offenen Fragen. Der Vorteil für mich ist, dass er die Daten immer genau ins Trainingspeaks (unsere Trainingsplattform) einträgt und wir mit den aktuellen Daten weiter trainieren. Ich finde es jedes Mal extrem spannend, eine Leistungsdiagnostik zu machen und zu sehen, wie aktuell alles im Körper in den verschiedenen Leistungsbereichen funktioniert. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass immer das gleiche Protokoll für die Aufzeichnung verwendet wird und immer die gleiche Person die Diagnostik durchführt. Ausserdem sollte man den Daten vertrauen und nicht denken, ich setze jetzt die Schwelle um 20 Watt höher, weil sich das Intervall zu locker anfühlt. Oder beim Laufen denken, es ist nicht so schlimm, wenn ich einfach immer 10 Sekunden schneller laufe auf den Kilometer, als mir gesagt wurde. Das eigene Gefühl stimmt nicht immer mit dem überein, was im Körper passiert. Ich möchte aber sagen, dass auch ich bei jedem Training in mich hineinspüre, dass es an manchen Tagen leichter ist, die Leistung zu bringen als an anderen, bei gleichem Aufwand.
Ich freue mich nun auf das aktuelle Training und dann auf die nächste Diagnostik im Labor der Tricademy.
See you out there,
Cyrill Knechtle
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